Eigentlich habe ich ja an dieser Stelle schon mal verkündet, mich nicht mehr weiter über Chemnitz aufregen zu wollen. Da aber Nazis kein exklusives Problem dieser Stadt sind, hier die Vorveröffentlichung einer Anzeige, welche „Pro Chemnitz.DSU“ auf Korn nimmt, die neue Wählervereinigung des allzu bekannten Martin Kohlmann:
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Chemnitz ist ebenso grau wie Leipzig; auch Leipzig weist einen extrem hohen Anteil von Rentnern in beigen Anoraks auf, welche die Straßen belagern. Mit der Strähnchen-Tarnfarben-Fraktion aus Chemnitz kann Leipzig ebenso locker mithalten.
Da kann der Kreuzer noch so oft den Aufschwung West herbei schreiben und sich über jeden Kita freuen der in Plagwitz eröffnet;viel passieren tut in dieser Stadt nicht wirklich.
Diese Meinung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Seit reichlich drei Jahren wohne ich in Leipzig, bin aber ein bis zwei Tage pro Woche immer noch in Chemnitz. Nun will ich wirklich nicht behaupten, dass in Leipzig alles ganz toll wäre, aber der Unterschied ist für mich doch gravierend. Gegen Rentner auf den Straßen hab ich ja gar nichts, wenn auch genügend Jugendliche dabei sind. (Bin ja selbst dem Rentenalter näher als der Jugend, im statistischen Sinne.) Und das Gefühl habe ich eben in Leipzig, auch dann wenn nicht gerade wie jetzt WGT ist. Aber hier gibt es wenigstens solche Festivals, während man das einzige in Chemnitz, das Splash, vergrault hat. Das Leipzig so grau sei wie Chemnitz, stimmt für mich persönlich und die meisten meiner Bekannten überhaupt nicht. Hier gibt es mit Connewitz und Südvorstadt ein richtiges Szeneviertel, und an der Karl-Heine-Straße ist so etwas ähnliches im Wachsen. Wenn in Chemnitz sanfte Ansätze dazu aufkeimen, schrillen sofort die Alarmglocken. Das muss dann unbedingt verhindert werden.