In einer Pressemitteilung des AJZ Chemnitz für eine heute stattfindende Diskussionsveranstaltung über Menschenrechte mit Martin Dornis bin ich über den Satz gestolpert: Heute wollen die Menschenrechtler dem einzig legitimen Staat der Welt an den Kragen, womit sie den inhumanen Kern ausplaudern, der den Menschenrechte seit je innewohnte. Herr Dornis sagt nicht, welchen Staat er meint. Der ohnehin nicht existente palästinensische ist es vermutlich nicht. Früher war es unter Linken mal üblich davon auszugehen, dass beispielsweise ein israelischer Fabrikarbeiter und ein arabischer Apfelsinenpflücker mehr gemeinsam haben als ihre jeweiligen Ausbeuter. Das ist offenbar lange vorbei. Nationale Identität (was immer das auch sein mag) ist wichtiger als die soziale Situation. Der Vorteil für mich, nicht zu dieser Art von Linken zu gehören, ist, dass ich mir heute zu Mittag ohne schlechtes Gewissen ein Schweineschnitzel braten darf.
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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das ajz hat keine pm verschickt. keine ahnung was sie (falsch) gelesen haben. sie meinen sicher eine va-reihe die im ajz stattfindet?
ja? dann schreiben sie es bitte auch so.
Ich kenne zwar einige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des AJZ, aber nicht alle. Wenn dann über der PM drübersteht „Veranstaltung im AJZ“ kann ich nicht wissen, ob der mir nicht bekannte Absender dazu gehört oder nicht.