Als ich am Dienstag in Chemnitz war, bin ich den Brühl entlang gegangen, um zu sehen, wie das Studentenviertel aufblüht. Na ja. Es wäre aber falsch zu sagen, dass gar nichts passiert. Es wird nämlich abgerissen. Diesmal ist es eines der zwei Wohnhochhäuser zwischen Brühl und Mühlenstraße. Architekturgeschichtlich und städtebaulich ist das kein Verlust. Aber eine verpasste Chance. Schon vor etwa zwölf Jahren hatte ich mal eine Projektskizze gemacht, wie man einen leergezogenen Plattenbau zum Kletterfelsen umrüsten kann. Mit einem Geflecht von Armierungseisen die Form modellieren, mit Leichtbeton die Oberfläche. Als dann 2004 der Wettbewerb umBAU Chemnitz stattfand, staunte ich, dass es gleich zwei Einreichungen gab, die genau in dieselbe Richtung gingen. Die Idee scheint also auf der Hand zu liegen. Aber keiner will sie umsetzen. Und nun geht wieder ein Objekt verloren, das von der Lager her dafür ideal wäre.
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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In Leipzig (Grünau) hat man zumindest den K4:
http://www.alpenverein-leipzig.de/SPORT/k4.htm
GvH
Ja, das ist ein Ansatz. Aber bei dem Hochhaus in Chemnitz, das ich meine, wäre die Lage viel besser als irgendwo am Stadtrand.
Naja, das ist auch wieder so eine Sache. Wenn man zum Klettern loszieht, hat man immer eine Menge Krempel mit: Gurt, Seile, Karabiner, etc.
Da ist eine zentrale Lage kontraproduktiv (Stichwort Parken). Und für das Hobby Eintritt UND Ausleihgebühren bezahlen?
Daß man sein Zeug ein Stückweit trägt, ist im Gebirge normal, aber so eine urbane Klettermöglichkeit lebt schon ein bißchen davon, daß man das eben NICHT mehr muß.
Natürlich ist ein komplex geformter Betonhaufen interessant (erst recht mitten in der Stadt), aber das Nutzungskonzept muß natürlich auch insgesamt stimmen. Wie lange sowas dauern kann, siehe hier:
http://www.kletterturm-mockau.de/index.php?id=geschichte
GvH
http://www.taz.de/digitaz/.tom/tomdestages?day=1998/05/14