Osmar Osten, mein zweitliebster Chemnitzer Künstler, hat es geschafft, in den dortigen Kunstsammlungen eine Personalausstellung zu bekommen. Das schaffen nicht viele der noch lebenden Ortsansässigen, Frau Mössinger hat da strenge Auswahlkriterien. Dass Osmar diese Auszeichnung bekommt, freut mich sehr.
Er hat einen starken Hang zum Seriellen. Kunsthistoriker werden es später mal einfach haben, seine Perioden einzuteilen: Fische, Schneemänner, Blumenvasen, kackende Vögel – jeweils über mehrere Jahre durchgehalten. Da wirkt die jetzige Ausstellung fast schon eklektisch. Gleich drei Themen: Fenster, Brücken, Frauen. Das mit den Frauen ist eine Überraschung, tauchten doch Menschen in seiner Bildwelt bisher höchstens schemenhaft oder fragmentiert auf. Diese Weiber nun sind fast durchweg paarweise von hinten an einem Strand spazierend zu sehen, nur die Farbstimmung wechselt. Recht gleichförmig wirken die Ansichten von Hohlräumen unter Brücken. Vielseitig wird es aber bei den Fenstern, die als solche nur aus den Bildtiteln erkennbar werden. Es sind Prager Fenster. Da kommen Assoziationen auf an die Entsorgung kaiserlicher Beamter auf einen Misthaufen anno 1618. Doch hier wird es nicht historistisch. Den Farbfeldmalereien sind Beschriftungen krakelig eingefügt, manchmal auch Silhouetten von Personen.
Etwas enttäuschend finde ich aber, dass er jetzt ganz brav mit „Osten“ signiert (auch wenn das nicht sein bürgerlicher Name ist). Früher hatte er aber so schöne Signaturen wie „XXX“, „z.B.“ oder „sachlich richtig“.
„Selma“ aus der Serie „Prager Fenster“
hallo ……
zum thema NEUES VON OSTEN signatur
er signiert auch neuerdings mit ‚tomate’und auf weitere überraschungen können wir gespannt sein
auch die neusten arbeiten weisen neue auspekte auf – wie auf leinwand geklepte holzschafe oder eingearbeitete kleine metallteile, wie zahnräder
also, ins atelier und informieren
mit freundlichen grüßen
petra dieker-strehl
claus-dieter tholen
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