Riesenkummer

Prinzipiell freue ich mich fast immer, wenn ich ein Buch geschenkt bekomme. Diesmal aber ganz besonders. Nicht nur weil es eigentlich zwei Bücher sind, im Pappschuber edel zusammengefasst. Darauf das Schildchen mit dem unbescheidenen Titel Atlas der Kunst. Und der Künstlername Jan Kummer. Es handelt sich nämlich um einen Doppelkatalog des bedeutendsten mitteleuropäischen Künstlers der Gegenwart. Vergesst Neo Rauch! Der kann ja nicht mal eine Langspielplatte produzieren. Kummer hat das schon vor mehr als 20 Jahren mit der legendären AG Geige gemacht. Aber malen kann er eben auch auf seine so wunderbar hinterhältige Weise. Und er hat den Begriff Eglomisierung wieder salonfähig gemacht. Das ist eine Art von Hinterglasmalerei, der er sich überwiegend bedient. Manchmal mit farbigem Stanniolpapier ergänzt, wie es in den goldenen Sechzigern vor allem in Frisörgeschäften als Wandschmuck beliebt war. Die Bikinimädchen unter Palmen passen thematisch ganz gut dazu, nur die Bomben, abstürzenden Flugzeuge oder Gabelstapler brechen die Idylle auf. Doch wenn  es all zu bedrohlich wird, kommt das Gutmännlein und bringt Hoffnung für alle Verängstigten. Kunst kann so schön sein.

Frühling (2005)

Frühling (2005)

Gutmännlein II (2003)

Gutmännlein II (2003)

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2 Antworten auf Riesenkummer

  1. michael senft sagt:

    hallo, suche eigentlich die adresse von jan kummer, da mir seine bilder so sehr gefallen !
    wissen Sie mehr ?
    suche ausstellungskataloge (wunder von borna habe ich)…..
    danke für rückantwort.
    schöne grüße von michael senft

  2. René Marn sagt:

    Jan Kummer wird durch Galerie Borssenanger vertreten.

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