Lob des Blitzeises

Blitzeis macht den gebräunten Schnee von gestern

nicht ansehnlicher, veredelt nur mit Firniss

für eine eilige Vernissage,

fügt Ecos Geschichte der Hässlichkeit

oberflächlich neue Aspekte hinzu.

Böllerbatterien mit Burnout-Syndrom schreien nicht mehr: Guten Rutsch!

Gammeln nur noch rinnsteinwärts.

Bus- und Bahnpiloten schreddern Fahrpläne

in fröhlicher Anarchie.

Wartekollektive feiern unerwartet Höhepunkte, kommen sie doch noch.

An jeder Kreuzung ein geknautschtes Konjunkturpaket,

die Kurse von Daimlervolkstoyotafiat steigen.

Speditionen spendieren Aussatz,

Geschäfte kriegen heute nichts Unverkäufliches.

Postboten liefern keine Mahnbriefe aus.

Bringdienste bringen´s heut nicht.

Gebrochene Hände produzieren keine überflüssigen Badeanzüge.

Gebrochene Füße latschen nicht in dröge Büros.

Gebrochene Schädel verzapfen keine Sinnloslyrik.

Und gebrochene Herzen. Sowieso.

Wenn schon Krieg – zeitweilig – nicht salonfähig ist,

dann wenigstens Blitzeis!

Spart man sich auch die Tribunale danach.

Dieser Beitrag wurde unter ergüsse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Lob des Blitzeises

  1. GH sagt:

    Nachtrag für Berliner:

    Überall glasierte Hundekacke, aromadicht versiegelt.

    GvH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.