Die Initiative Friedliche Revolution sei mit dem Tourismuspreis 2009 der Leipziger Tourismus- und Marketing GmbH ausgezeichnet worden, lese ich im Amtsblatt. „Innovative Leistungen, die den Tourismus in Leipzig voranbrächten und eine hohe Medienwirkung erzielten, seien Grundvoraussetzungen, um für den Preis nominiert zu werden.“ Mir selbst war das im Herbst 1989 gar nicht so bewusst, aber die führenden Köpfe der Protestbewegung haben wohl daran gedacht, innovativ und medienwirksam zu sein, damit zwanzig Jahre später der marktwirtschaftliche Tourismus so richtig was davon hat und ein nettes Spektakel abfeiern kann.
Das legt nahe, dass es Zeit wird für eine neue Revolution, die dank des Internets und der unzähligen Handykameras von vornherein medial noch viel besser rüberkommt. Zu überlegen ist aber, ob ein friedlicher Verlauf wirklich marketingtechnisch optimal ist. Märtyrerstätten lassen sich doch künstlerisch noch effektvoller aufpeppen.