Doppelmesse

Designers Open und Grassimesse an diesem Wochenende – nach einer Pause im Vorjahr habe ich mir beides wieder angesehen. Und viel neues gefunden. Interessant bei DO war unter anderem der Sonderteil zu „smart technology“. Zwar hat es nicht unmittelbar mit Design zu tun, aus Brombeeren Energie zu gewinnen oder Verpackungsmaterial aus Algen zu gewinnen, doch werden damit innovative Gestaltungen möglich gemacht. Die Sonderschau „Ü 60“ bei der Grassimesse müsste mich eigentlich interessieren, auch wenn noch paar Jahre Spielraum sind. Und es waren auch einige interessante oder zumindest witzige Sachen dabei, die sich Studenten für ältere Leute ausgedacht haben von der Sitzbank mit fußbedienbarem Glockenspiel bis zur Fensterauflage zum bequemen Rausgucken. Die Spitze war aber eine Wohntonne mit Bad, aus Müllcontainern gefertigt. Für Leute also, die kein Fenster mehr zum Rausgucken haben. Und unmittelbar daneben, kaum zwei Meter entfernt Schmuck aus Gold, Silber und anderen edlen Materialien. Eigentlich liegt darin ja auch das Profil der Grassimesse – teure Dinge, in anspruchsvoler Handwerksarbeit gefertigt. Doch die DO wird immer mehr als Konkorrenz wahrgenommen. Da muss irgendwie, sei es auch krampfhaft, gegengesteuert werden. Für dieses Mal ist der Drang zum hippen Zeitgeist ziemlich schief gegangen. Ist es wirklich nötig, solch ein Spreizung hinzubekommen? Es gab etwa 300 Bewerber für die Messe, kaum 100 konnten angenommen werden. Warum nicht auf das konzentrieren, was man kann?

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