Feuer und Flamme

Eigentlich schien das Thema Einheits- und Freiheitsdenkmal mit dem Stadtratsbeschluss, Gras drüber wachsen zu lassen, ja nun für längere Zeit gegessen zu sein. Doch der Drang nach Symbolismus ist einfach zu stark. Gestern veröffentlichte die LVZ mehrere Leserbriefe zu einem neuen Entwurf außer Konkurrenz des Grafikers Gerd Hämsch. Pure Begeisterung bei den Bevölkerungsteilen, die ihre ästhetische Bildung durch MDR-Sendungen erfahren haben! Einzig Volker Zschäckel, Galerist ohne Galerie, bringt sein Entsetzen zum Ausdruck.

denkmal

Das Ding ist ein übersimensioniertes Feuerzeug, aus dem schwarzrotgoldenes Feuer schlägt. Physiker der Uni werden solch ein pyrotechnisches Farbspiel sicherlich hinbekommen. Platziert werden soll das Werk offenbar im Teich vor der Oper auf einem Nato-Emblem. Im Ganzes stellt es eine Mischung dar aus stalinistischen Ewigen Flammen für unbekannte Opfer und Las Vegas. Oder olympische Spiele, die ihrerseits immer Las Vegas ähneln. Da freut sich die Volksseele.

Ich bin mir sicher, dass die Befürworter dieser Tränendrückstelle nicht zu den Demonstranten im Herst 89 gehörten, als es noch gefährlich war, sondern die Wochen später nach Bananen, Westgeld und Anschluss gierten.

Dieser Beitrag wurde unter leipzig veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.