Die Musiker in der Arena Leipzig haben das geliefert, was von ihnen zu erwarten war: Mark Knopfler zelebrierte virtuoses Gitarrenspiel, in besten Sinne klassisch zu nennen, mit seinem ruhigen Gesangsstil vereint. Und Dylan machte das, was er seit fünfzig Jahren macht: gute, einfache Musik, die einfach gut ist. Dass er mit 70 keine Melodiebögen im Gesang mehr hinkriegt, wird durch die wunderbar knarrende Stimme kompensiert.
Aber. Großes Aber. Ein Rockkonzert, wo es ausschließlich durchnummerierte Sizplätze gibt, das geht gar nicht. Als wir dann zumindest bei Dylans Part uns hinter die letzte Stuhlreihe gestellt haben, um sich zu dieser immer noch ganz dynamischen Musik bewegen zu können, kam natürlich schnellstens so ein Pinguin angerannt und forderte uns auf, sofort wieder zum Platz zu gehen und sich hinzusetzten. Immerhin ließ uns die Dame nach meinem Hinweis, dass dies hier nicht der Musikantenstadel sei und der Herr am Mikrofon nicht Florian Silbereisen heißt, in Ruhe. Doch den bösen Blick ständig im Rücken zu spüren versaut den besten Konzertgenuss. Die meisten anderen so Aufgeforderten setzten sich nämlich wieder brav hin. Deutsche eben. Irgendwann in der Mitte des Konzertes brach dann der Damm und die Ordnungstruppe schaffte es nicht mehr, die vielen Aufgestandenen in die Schranken zu weisen. Zu spät. Der Manager, der solch eine Planung anordnet, ist ganz einfach am falschen Platz. Er soll zur Stadthalle Chemnitz wechseln. Insofern war es das bekackteste Konzert, das ich je erlebt habe. Die Musiker sind daran völlig unschuldig.