Für das Museum der Bildenden Künste war das Jahr 2013 nicht unbedingt das beste seit der Wiedereröffnung im Glaskasten am Sachsenplatz. Abgesehen von der heftigen medialen Kritik an der Ausstellung Die Schöne und das Biest (die allerdings vom gemeinen Volk kaum geteilt wurde) waren die Besucherzahlen nicht so berauschend. Das Schielen auf populistische Effekte hat nicht die gewünschte Wirkung gehabt.
Dass es in diesem Jahr wohltemperierter zugeht, kann allerdings nicht an der Auswertung des gerade erst zu Ende gegangenen liegen, die Planung ist zweifellos längerfristig angelegt. Jedenfalls fällt auf, dass es 2014 vermutlich keine Aufreger geben wird – positiv wie negativ.
Schon bei der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts aus Eigenbeständen, zu sehen ab März, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Clever dabei ist, dass man sich nicht auf die Romantik beschränkt, was ja den Besuchern aus entgegengesetzten Gründen Tränen in die Augen treiben könnte. Bei der Spannweite bis zum Impressionismus wird wohl jeder finden, was ihm gerade passt.
Weiter geht es ab Juli mit zwei Beiträgen zum 250jährigen der HGB. „Herz, Reiz & Gefühl“ heißt das eine Projekt mit Arbeiten bekannter Absolventen, konzentriert auf Nicht-Malerei. „Kunst Schule Leipzig“ nennt sich die andere Ausstellung. Hier kommen dann auch die Maler dran, sofern sie mal einen Lehrauftrag an der HGB hatten. Da dieser zweite Teil im Unterschied zum ersten historisch-rückblickend angelegt ist, passt er ganz ins Bestreben der Hochschule, zugunsten der Digitalisierung endlich mit der Bürde der erfolgreichen Pinselschwinger Schluss zu machen.
Im Herbst wird es schließlich barock. Der Papst, die Queen und der Leipziger OB seinen die wichtigsten Besitzer von Bernini-Werken, sagte Museumsdirektor Hans-Werner Schmidt zur Pressekonferenz. Von keinen der drei liegt bisher eine verbindliche Zusage vor, zur Eröffnung von „Bernini – Erfinder des barocken Rom“ am 8. November zu kommen. Eigenwillig ist die Geschichte schon mit diesem 1714 vom Leipziger Stadtrat angekauften Bücherkonvolut, in dem sich dann rund 200 Zeichnungen des Italieners fanden. Klar, dass man so einen Schatz wenigstens 200 Jahre später mal vorzeigen muss.
Auch die Kabinettausstellungen mit Plastiken aus dem Depot und dem Kunstpreis der Sachsenbank werden kaum zu Erregung führen. Selbst die Kriegsbilder von Beckmann und zwei weniger bekannten Kollegen setzen trotz des Themas eher auf Gediegenheit. Also: Auf ein schläfriges ruhiges 2014 im Bildermuseum.