Zwei neue Ausstellungen im Leipziger Bildermuseum feiern Pop und Rock. Bei „Leben mit Pop!“ wird ein breiter Überblick über die Grafik der Pop Art gegeben. Obwohl die Bilder aus einer einzigen Privatsammlung stammen, der Sammlung Heinz Beck im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen stammen, lassen die 116 Blätter kaum einen der großen Namen aus. Warhol ist da mit seiner Liz Taylor, Lichtenstein mit Comicbildern und den stilisierten Pinselschwüngen, Indiana mit dem berühmten Letternbild LOVE, Ruscha und Rauschenberg, Johns und Jones und so weiter. Aber auch die Engländer um Hamilton und Blake, die den Pop eigentlich erfunden haben. Und Deutsche wie Staeck, Ulrichs, Bayrle und Richter, die man unter dieser Überschrift eigentlich gar nicht vermuten würde. „A Star is Born“ beeindruckt nicht weniger. 180 Fotos aus der Geschichte des Rock von Elvis bis zu den White Stripes.
Museumsdirektor Hans-Werner Schmidt sagt, dass er seit vierzig Jahren Wahrhol-Ausstellungen ansieht und der Altersdurchschnitt der Besucher immer wieder auffällig jung ist. Tatsächlich wirken die Grafiken nach wie vor frischer als manches Zeitgenössische. Doch das gedämpfte Licht in den Räumen zeigt deutlich: Der Walk on the Wilde Side ist museal geworden. Darum stimmen auch die Rockfotos trotz der weiter gefassten Zeitspanne wehmütig. Während es eigentlich keine neuen Musikströmungen mehr gibt, nehmen die heutigen Stars Fotografen an die kurze Leine, lassen keine Spontaneität mehr zu. Es ist ein Abgesang, aber ein ausgesprochen schöner.
Übrigens gibt es einen ganz besonderen Audioguide, der nicht nur Erklärungen zu den Bildern bietet, sondern auch Originalsound der Bands.
Ed Ruscha: „Standard Station: Armarillo Texas“ 1966,
Courtesy: Sammlung Heinz Beck, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, Foto: Joachim Werkmeister