Nicht alle geben es zu, aber eigentlich möchte doch jeder etwas Besonderes sein, sich irgendwie von der restlichen Masse unterscheiden. Nicht nur im Warholschen Sinne, für 15 Minuten Superstar zu spielen. Nein, dauerhaft die Differenz leben. Das habe ich unwissentlich 48 Jahre getan. Doch gerade jetzt soll Schluss damit sein. Der HNO-Professor, an dessen Wand ein Dankesschreiben von Boris Becker hängt, guckte mich heute morgen kurz an, nahm dann ein stählernes Einblicksinstrument zur Hand, um festzustellen: „Ich habe schon viele Nasen gesehen, aber Ihre ist was Besonderes. Das ist ja extrem!“ Am 29. September wird er diese Extremitäten beseitigen. Eine neue Nase – Erfolgsmodell Michael Jackson. Und schon ist es vorbei mit dem Besonderssein.
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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ich bin ja immer skeptisch bei behauptungen wie: jeder (!) will irgendwas… da will einem die werbung immer irgendwas überflüssiges aufschwatzen, damit man ein jeder wird, der zu allen gehört… wenn ich den text richtig verstehe, scheint das besondere an deinem zinken IN deinem zinken zu sein, aber was? ein KGB-Mikrophon?
Manche behaupten ja, es käme nur auf die inneren Werte an, in der Beziehung bin ich nun wiederum skeptisch. Was da alles versteckt ist, wird sich ja zeigen …
genau, man sollte seinen augen schon trauen, was es dann innen noch so gibt, erfährt man früh genug, innen: eine frühlingswiese, ein klarinettensolo oder die zehn containerschiffe der pandora!