Etwas leidtun kann einem schon die altehrwürdige Grassi-Messe, wenn man sich die Medienberichte der letzten Tage ansieht. Das schräge und späte Kind Designers Open wird überall groß dargestellt, die museale Mutti nur am Rande erwähnt. Ob es aber nun hilfreich ist, wenn Direktorin Eva Maria Hoyer im MDR mit saurem Gesicht verkündet, es käme eben nicht darauf an, alle modischen Trends mitzumachen, erscheint fraglich. Vielleicht sollte man sich besser auf die eigenen Stärken konzentrieren, also das solide Kunsthandwerk, und nicht noch versuchen, auch das serielle Design mit reinholen zu wollen.
Eigentlich wollte ich in diesem Jahr mit dem DO-Besuch aussetzen, weil sich in den letzten Durchgängen die gleichen Aussteller und Exponate stets wiederfanden. Um aber den pompösen Saal des Hotel de Pologne mal zu sehen, gingen wir doch hin. Und zur Überraschung gab es diesmal viel Neues zu sehen. Und keinerlei Beton-Utensilien, die zuletzt arg dominant geworden waren.