No Future, Folge 1376

podium

Michael Hametner, Monika Osberghaus, Andreas Heidtmann, Andreas Eichler und Klaus Schöffling als Diskutanten auf dem Podium im Haus des Buches.

Fast könnte man die heutige Podiumsdiskussion im Haus des Buches, im Rahmenprogramm der Minimesse sächsischer Kleinverlage laufend, mit zwei Worten zusammenfassen: Thema verfehlt. Zumindest im Schlussdrittel kam man aber noch auf das E-Book zu sprechen, während vom Selbstverlegen im Gegensatz zum Ankündigungstext überhaupt keine Rede war.

Stattdessen ging es unter Moderation des MDR-Redakteurs Michael Hametner eine ganze Stunde lang um die Motivation der vier Verleger (Klett Kinderbuch, Poetenladen, Mironde, Schöffling & Co.) beim Büchermachen und ihre Strategien der Behauptung auf dem Markt.

In der Zusammensetzung der Dikussionsrunde fehlten zwei Persönlichekeiten: Einerseits der Düsterseher, der in den neuen Tendenzen den kulturellen Kollaps des Abendlandes erkennt, andererseits der Freak, der von eben jenen Neuerungen begeistert ist.

So aber herrschte eine ziemlich langweilige Einmütigkeit. Obwohl es sich um vier sehr unterschiedliche Charaktere handelt und sich auch die Profile ihrer Verlage unterscheiden, wurde immer wieder kopfnickend festgestellt, dass das traditionelle Buch, sofern es inhaltlich und gestalterisch anspruchsvoll ist, auch in zwanzig, dreißig, vierzig Jahren immer noch existieren wird. Lediglich der Buchhandel alter Art verschwindet.

Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.

 

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