Es ist Wahlkampf in Sachsen. Die Laternenmasten bevölkern sich mit Kandidatengesichtern und/oder simplen Parolen. Je platter, desto geeigneter (die Parolen meine ich). Manche setzen gar auf die Vergesslichkeit des Wahlvolkes.
Nicht nur der Grüße wegen ist aber die Plakatierung von Volker Külow, geliebter Vorsitzender der Linken in der Stadt, besonders auffällig. Löwenstark für Leipzig gibt er vor zu sein. Optisch aufgehübscht zerrt er an einem Hufeisen rum. Wie Löwen das üblicherweise tun. Oder Imperatoren in der Traditionslienie eines gewissen Augustus, der wegen seines Sterbedatums in diesem Jahr medial sehr präsent ist. Oder jener sächsische Potentat, der schon zu Lebzeiten August der Starke genannt wurde. Ein Autokrat reinsten Wassers. Und körperlich tatsächlich von ungewöhnlicher Ktaft. Obwohl er auf dem goldigen Dresdner Denkmal als Reiter dargestellt wird, soll er angeblich manchmal den Hufschutz der Reittiere durch Kraftdemonstrationen unbrauchbar gemacht haben, abgesehen vom Flachlegen diversen Konkubinen. Wenn die zu selbstbewusst waren, bekamen sie in Stolpen einen Alterssitz für Jahrzehnte auf Staatskosten. Ein hervorragendes Vorbild für Volker Külow.
Darum wählen ihn die Leipziger Genossen wieder und wieder zu ihrem Chef. Was aber nicht auf dem Plakat steht ist die Tatsache, dass die Landespartei das etwas anders sieht. Einen Listenplatz für die bevorstehende Landtagswahl bekam der Kraftmeier nicht. Darum kämpft er nun wie ein Löwe um ein Direktmandat. Gestalterisch besonders gelungen finde ich das Plüschtier links oben, das zwei Kreuzchen heraushustet. Starke Sache. Volker hört die Signale!