Straßenmusik kann doch wirklich schön sein. Da geht man abends mal in die Stadt, weil das Wetter endlich etwas besser geworden ist. Und dann steht auf dem Platz vor der Oper ein Mann mit seltsamer Frisur und einer Geige in der Hand. Die Haartracht kommt mir bekannt vor. Tatsächlich – der Stehgeiger ist Nigel Kennedy. Er hat sich Kumpels mitgebracht, vier weitere Musiker. Zwei volle Stunden lang verbreiten sie Stimmung und bringen neben mir schätzungsweise weitere 3000 stehengebliebene Passanten zum Schwingen. Sogar die Glockenschläge auf dem Krochhochhaus werden spontan zum Background verarbeitet. Neben Stücken seines Lieblingskomponisten, eines Herrn Kennedy, spielen Nigel und seine Freunde zum Schluss dann auch noch eine Weise, die von einem gewissen Jimmy Hendrix stammen soll. Und alle zufälligen Zuhörer von Teenie bis zum Rentner sind verzückt.
Außer dass es ein wirklich faszinierendes Konzert war, gefällt mir daran, dass Nigel Kennedy alle künstlichen Grenzen zwischen Klassik, Jazz, „Weltmusik“ und Pop gnadenlos mit seiner fünfsaitigen Stromvioline niedergeigt, als gäbe es sie nicht. Gibt es ja auch wirklich nicht, nur in manchen Köpfen stockkonservativer Besitzstandsbewahrer.
UNDEAD indeed ! I wish I’d been there ! Would someone like to write a review of it for my website ? Go take a look at it and let me know ! Danke !