Dieses Vierminutengedicht ist sichtbar während der heutigen Zugfahrt und gleichzeitigen Zeitungslektüre entstanden (nur der Aktienkurs ist ein Euphemismus). Anlass war aber, neben dem tatsächlich begeistendem Wetter des Tages, eine Kritik von Alexander Nitzberg zum Band Lyrik von JETZT zwei im Poetenladen, an dem ich mich auch schon gerieben habe. Im Unterschied zu mir besitzt Nitzberg als profunder Kenner der Materie das Handwerkszeug, die dort versammelten Gedichte literaturwissenschaftlich auseinanderzunehmen. Ich kann da nur subjektiv urteilen. Das mag ein Nachteil sein. Gerade dadurch wird aber bestätigt, dass ein Großteil der gegenwärtigen Lyrik nicht mehr für den „normalen“ Leser geschrieben wird, sondern für eingeweihte Kreise, oder solche, die sich dafür halten.
Was mich dann aber an Nitzbergs Analyse stört, ist diese absolute Konzentration auf die Metaphern. Ist das denn tatsächlich der Qualitätsausweis für gute Gedichte, dass es Metaphern a) gibt und b) diese gut sind (wie auch immer man das festmachen möchte)? So kann ich zwar beispielsweise Pablo Neruda wegen seiner menschlichen Haltung sehr schätzen, als Dichter wegen seiner Metaphernwut aber nicht lesen. Da halte ich es lieber mit Gertrude Stein und ihrer ewigen Rose.
Das obige Pseudogedicht ist also definitiv keine Lyrik. Sondern eine Kritik der Kritik der Kritik der Kritik …