Gerade habe ich im Bahnhofsbuchladen die Berliner Literaturzeitung lauter niemand wiederentdeckt, von der ich vor etwa einem Jahr schon mal eine Ausgabe in der Hand hatte. Zum intensiven Schmökern bin ich noch nicht gekommen. Was aber gleich auffällt, ist die Ausschreibung eines Preises für politische Lyrik. Das ist ziemlich mutig. Zu Recht schreibt der Stifter des Preises Jörn Sack unter Verweis auf die große Tradition deutschsprachiger politischer Poesie: Die junge Generation der Dichter aber macht um die politische Lyrik einen weiten Bogen. Privatestes und Phantasiewelten geben die Themen vor. Eros, Tod und Leere werden strapaziert. Genau. Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse.
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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zu eros, tod, leere kommt noch die verweisliteratur, raffinierte anspielungen und beinahzitate aus werken intern gelobter autoren, wird dann stunden- und nächtelang beim weinchen abgefragt, wer welches zitat/herrliche anspielung erkannt hat, „ich ging mittags auf die straße!“ na? wo ist das her? „ich liebte sie, oder auch nicht!“ na? woher?
Hallo Udo, schön wieder mal einen Kommentar von dir zu lesen. Ich werde mich nun auf keine Prognosen einlassen, aus welchen Werken deine Beispiele tatsächlich stammen könnten. Vielleicht sind sie ja auch von dir selbst. Da bin ich wirklich kein Insider. Das erste Zitat könnte aus High Noon stammen. Verdammt, nun habe ich doch eine Prognose abgegeben. Aber der Hollywood-Schinken ist ja keine Lyrik. Oder doch? Ich seh da eh nicht mehr durch.