Ein Zelt gab es tatsächlich, aber es stand im Innenraum und sollte wohl ein Kunstobjekt sein. Was ich nun über ein BarCamp weiß ist, dass es erst einmal etwa anderhalb Stunden dauert, bis man zu einer Tagesordnung gefunden hat – nicht sonderlich effektiv, aber höchstdemokratisch.
Angesichts der Anwesenheit der Kulturamtsleiterin und Vertretern der kommunalen Wirtschaftsförderung hatte das Camp streckenweise den Charakter von „Wüsch dir was“. Daneben gab es aber jede Menge konstruktiver Vorschläge zur eigenen Aktivität, beispielsweise zur dauerhaften Nutzung des Jahrtausendfeldes durch eine Stiftung, die alle 24.000 Quadratmeter der Brache einzeln verkaufen möchte. Die Mehrhet der Eigner soll dann entscheiden. Ein anders Thema war „Coworking“, das zum neuen Zauberwort aufsteigt. Damit soll den Zwängen des festen Arbeitsplatzes ebenso wie der Vereinsamung am heimischen PC entgegen gewirkt werden. Ab Januar soll es auch in Leipzig solch einen ersten Coworking-Space zumindest als Interim geben, nachdem es die Berliner mit dem Betahaus vorgemacht haben.
Um drei wurde es mir dann aber auch im umschlossenen Raum des Josephkonsums etwas kühl und ich bin nach Hause gewandert, da die Straßenbahnanbindung zur West-Karli nicht gerade vorbildlich ist. Das wäre noch so ein Wunsch.