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Ein klein wenig wacklig wurde es,
als sie mit einem 13er Inbusschlüssel
die Stützräder ihrer Beziehung abschraubten:
– Penne Bolognese mit viel Parmesan
– ein knittriges SW-Foto von 1993, 16. August
– sieben vordere Sendeplätze auf der Fernbedienung
– eingefahrene Praktiken des Vorspiels.
So, sagte er. Naja, sagte sie.
Sie glotzten auf das Beistelltischchen des Sonnabends:
– Sauerampfersuppe mit Creme fraiche
– einige Smileys in aktuellen Emails
– Wanderkino auf der Warze
– die Möglichkeit der Nutzung von Latex.
Wird schon laufen. Mit dekorativen Schlenkern.
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Unfair aus Prinzip

Als Mitbetreiber eines Geschäfts, dessen Waren durchweg als Fair Wear gekennzeichnet sind, ist es mir ein Bedürfnis, auf den neuesten Artikel von Georg Immanuel Nagel einzugehen. Nachdem der Autor der Blauen Narzisse mir zuletzt durch seine Apologetik ethnischer Homogenität aufgefallen ist, stellt er nun die Frage Wozu Fair Trade? Dass dies für einen Rechten keine rhetorische Frage ist, erscheint naheliegend. Was soll denn dieser Scheiß mit gerechten Austauschbeziehungen?

Eingangs versucht sich Nagel als Satiriker: Die Weißen seien angeblich auf Grund nicht näher erklärter, offenbar gottgegebener „Privilegien“ von Hause aus stinkreich. Zudem würden sie vor allem die Dritte Welt massiv „ausbeuten“. Zur ersten Aussage: Nein, Herr Nagel, es sind keine gottgegebenen Privilegien, die den Reichtum der westlichen Welt begründen, sondern mehr als 500 Jahre Kolonialismus. Wer allerdings den Geschichtsunterricht komplett geschwänzt hat, weil nach übereinstimmender Auffassung der Neuen Rechten in deutschen, wohl auch österreichischen, Schulen (G.I. Nagel ist kein richtiger Deutscher) dort 12 oder gar 13 Jahre lang ausschließlich über den Holocaust gesprochen wird, kann das einfach nicht wissen. Zur zweiten Aussage. Die ironisierenden Anführungszeichen und den Konjunktiv können Sie ruhig weglassen. So wird ein korrekter Satz daraus: Die westliche Welt beutet die sogenannte Dritte Welt nach wie vor massiv aus. Haben Sie irgend welche Belege, dass dies nicht stimmt? Weiterlesen

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Open? War mal.

Am Freitagabend durfte ich der Vorbereitung eines Begräbnisses beiwohnen. Offiziell nannte sich das Ganze Vernissage der Designer´s Open 2016, auch wenn zahlende Besucher schon den ganzen Tag die Verkaufsveranstaltung ansehen konnten. Aus irgendeinem Grund gehörte ich zu den Privilegierten, die eine Einladung zum abendlichen Event mit Modenschau und Livemusik bekamen. Das Catering war hervorragend. Leider hatte ich – unwissend – spät zu Mittag gegessen, konnte mich darum gar nicht so richtig vollschlagen.

Auch die eigentliche Ausstellung war nicht schlecht. Schöne Sachen, viel Edles von Jacken aus handgesponnener Cashmere-Wolle bis zu Schmuck mit schwarzen Zuchtperlen. Entsprechend gehoben das Preisniveau. Dazu dann aber Malerei und Grafik, die bei keiner ernst zu nehmenden Kunstmesse eine Chance hätte. Weiterlesen

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Drei Strategien

Strategie klingt ziemlich hochtrabend, als hätten da etliche Leute oder aber ein Genie getüftelt und dann den Masterplan ausgegeben. So ist es nicht. Eher zufällig haben sich bei den Anhängern von Pegida & Co. sowie deren Sympathisanten drei auffällige Verhaltensweisen im Umgang mit ihren Kritikern herausgebildet:

  1. Falsches behaupten. Running Gag in dieser Beziehung ist die Behauptung, Gegendemonstranten würden bezahlt. Aber auch sonst ist der Umgang mit Fakten von den Leuten, die gern „Mut zur Wahrheit“ einfordern, höchst abenteuerlich.
  2. Die Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus ins Lächerliche ziehen. So ist seit Langem auf der FB-Seite von Legida von „Kampf gegen Rääächts“ die Rede, und der Grünen-Politiker Jürgen Kasek wird als Conchita Wurst bezeichnet.
  3. Nazis sind die anderen. Auch wenn in dem Wort unüberhörbar Nationalismus drinsteckt, werden permanent die internationalistisch ausgerichteten Gegner so bezeichnet oder von SAntifa geschwafelt.

Diese drei Strategiern haben sich auch Leute angeeignet, die auf keinen Fall mit den Gidas oder AfD in Verbindung gebracht werden wollen und sicher auch bei keinem „Spaziergang“ dabei waren. Die Sprache der ganz weit Rechten beherrschen sie aber intuitiv.

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Noch so eine(r)

Wieder hat einer der „Bedenkenträger“ meine Seite entdeckt und versucht, einen Kommentar zu posten. Natürlich versteckt sich der aufrechte Kämpfer für Volk, Vaterland etc. wieder hinter dem intellektuellen Namen Anonymous. Gesicht zeigen, gelle? Nochmal zum Verständnis, ganz langsam erklärt: Seit zwei Jahren nehme ich mir das Recht, Kommentare erst zu lesen, bevor ich zulasse oder eben nicht, auch wenn der Nestor der Leipzig Kunstkritik diese Vorgehensweise mit dem Meinungsterror der Nationalsozialisten vergleicht. Anonyme Zusendungen haben seitdem ausgesprochen schlechte Chancen, veröffentlicht zu werden.

So auch diese. Dieser Herr oder diese Dame bezieht sich auf meinen Artikel Was ist denn nun die Konservative Revolution? hier in diesem Blog. Er oder sie nennt es debil, dass ich die Blaue Narzisse mit dem „Kampfbegriff“ rassistisch belege. Überhaupt sei es debil, den Begriff zu benutzen. Seine Diagnose meiner geistigen Gesundheit begründet er u.a. mit folgendem unschlagbarem Argument: Es ist niemandem damit geholfen, wenn die weißen Europäer aussterben. Zwar gibt es noch die Nordostasiaten und die aschkenasischen Juden — diese drei Ethnien sind die einzigen, die zu hohen Kulturleistungen fähig sind –, aber diese weisen ebenfalls eine geringe Geburtenrate auf. Zumal die Kreativität bei den weißen Europäern, vor allem Mittel-/Nordeuropäern, am höchsten ist.

Nach maßgeblicher Meinung gewisser Biedermänner darf ich dieses Etwas vermutlich nicht als Nazi bezeichnen, um nicht mangelnder Differenzierungsfähigkeit beschuldigt zu werden. Er/sie ist doch nur in Sorge, ob wir die Integration von Flüchtlingen wirklich erfolgreich umsetzen können. Stimmts?

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Hic salta

Endlich mal wieder Urlaub nach zwei Jahren Arbeit mit kaum einen freiem Tag. Dass es Rhodos wurde, war dann reiner Zufall, geplant war eigentlich Dalmatien. Aber es war ein glücklicher Zufall. Besser hätte es kaum kommen können .

Selbst für einen intensiven Blick in Reiseführer war zuvor kaum Zeit. Um so größer die Überraschung, dass die südöstlichste der griechischen Inseln nicht nur herrliche Strände und nette Landschaften bietet, sondern vor allem auch eine hohe Dichte an geschichtlichen Zeugen.

Der besondere Reiz liegt dabei im Unterschid zu anderen Regionen Griechenlands in der besonderen Mischung diverser Einflüsse, was alle Ethnopuristen gern ärgern darf. Nach bronzezeitlichen Stämmen und Dorern, Ioniern, Mykenern sowie anderen Altgriechen dann Römer, Byzantiner und für zwei Jahrhunderte die Johanniter, Abendlandsverteidiger mit Multikultiansatz, sortiert in sieben oder acht „Zungen“, darunter solche der Auvergne oder der Provence (nur mal so als Randbemerkung für Verfechter der ewigen Existenz von Nationen). Dann vier Jahrhunderte Osmanen, heute noch in Rhodos Stadt mit vier Moscheen präsent. Sogar die 35 Jahre italienischer Besatzung haben ein zwiespältiges, aber deutlich sichtbares Erbe hinterlassen. Dann wieder griechich. Und sehr europäisch, wie man nicht allein an an vielen Tafeln zur Finanzierung von Projekten sieht, sondern auch an hunderten Investruinen in Folge der mörderischen Politik der Union gegenüber Griechenland.

Kirche und Burgruine in Asklepio

Kirche und Burgruine in Asklepio

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Fanpost

Eigentlich genehmige ich ja keine anonymen Kommentare mehr. Aber zum vorherigen Beitrag erreichte mich unter einer Wegwerf-Mailadresse eine Zuschrift, die so köstlich ist, dass ich sie dennoch veröffentlichen möchte. Da sie sich gar nicht auf den betreffenden Artikel bezieht, tue ich das hier als eigenständigen Beitrag:

Sehr geehrter Herr Kassner,

ich habe Ihren Artikel in dem blutroten Blatt „Freitag“ gelesen, in dem Sie Georg Immanuel Nagels Artikel kritisiert haben. Ich halte diesen Artikel für jämmerlich und pöbelhaft, da er nur die ganzen Glaubenssätze der Völkerzertreter wiederkäut. Deutschland war rassisch und ethnisch immer homogen, wie die westlichen Völker generell.

Und was Schwarze und Latinos in den USA angeht: das stimmt ebenfalls, was Nagel sagte. Ich gehe sogar noch weiter und sage: alle Hochkulturen der Geschichte, das alte Griechenland und das alte Rom, sind durch Rassenmischung untergegangen. So ist es nun mal. Weiterlesen

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Von Keulen und kriminellen Kunstkritikern

Es ist mir in den letzten Wochen und Monaten mehrfach passiert, dass ich auf Blog-Artikel oder auch Facebook-Einträge und -Kommentare den Vorwurf bekam, die Nazi-Keule zu benutzen, selbst wenn ich das N-Wort gar nicht benutzt habe. So kürzlich, als ich dem Chemnitzer Historiker Jürgen Nitsche ankündigte, den FB-Kontakt zu streichen, da er mehrfach unkommentiert rassistische Artikel der Seite Achse des Guten teilte. Weiterlesen

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Zum Beispiel Kowalski

Es war einmal. Wirklich märchenhaft sind die Erinnerungen an einen im positiven Sinne verrückten Kerl namens Sergej Kowalski. Kennengelernt habe ich ihn bei einem „Studentensommer“ in der sibirischen Stadt Kemerowo Mitte der achtziger Jahre. Hej Kowalski! schallte es immer wieder über die Baustelle des Sportkomplexes, dessen Terrasse wir ausbauten. My name is Sergej war seine stoische Antwort.

Wenige Jahre später, Anfang August 1989, stand ich in Berlin auf einem Bahnsteig des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg. Aus dem Zug stieg Kowalski, außerdem ein mir noch unbekannter Junge (der in den frühen Neunzigern zum Anhänger Shirinowskis wurde) sowie ein hübsches Mädchen. Mit dem bin ich nun seit mehr als zwanzig Jahren verheiratet. Ein weiterer Mitreisender, der heute international bekannte Autor Jewgenij Grishkovets, hatte in Moskau den Anschluss verpasst, traf erst am nächsten Tag ein. Wir hatten viel Spaß in den zwei Sommerwochen und auch beim folgenden Besuch Kowalskis in der dann schon kaum noch existenten DDR und meinen Gegenbesuchen in Russland.

Die Kontakte wurden spärlicher, bis ich mich 2011 bei Facebook anmeldete und bald schon Kowalski zu meiner Freundesliste gehörte. Da ist er immer noch, Freund wäre jetzt aber die falsche Bezeichnung. Warum ich ihn noch nicht rausgeschmissen habe, fragt mich meine Frau ímmer wieder. Seit reichlich zwei Jahren häufen sich bei ihm eigene oder geteilte Beiträge, die – um es mal ganz vorsichtig auszudrücken – fragwürdig sind. Weiterlesen

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Vier Viertel

vervierung

2+2
5-1
1+1+2
145-141
Wurzel16
40/10

 

entvierung

123567890
235678901
356789012
567890123
678901235
789012356
890123567
901235678
012356789

 

vier und wider

vier flaschen sind kein sixpack
das quadrat ist könig der vierecke
das vierte rad am wagen drehn
über viererbande spielen
skat mit zusatzzahl
vierteilen als radikalchirurgie

 

vier elise

elise
elise
elise
elise
viertel
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