Noch zwei

Alleinautor bin ich nicht, aber Beiträge durfte ich schreiben für zwei Bücher, die nun noch kurz vor Weihnachten erschienen sind. Das eine ist die völlig neue Ausgabe von Leipzig – Stadt des Wandels, von Armin Kühne und Niels Gormsen, wo ich den Beitrag zur Umnutzung von Industriebrachen verfasst habe. Das andere ist das Buch über den charmantesten Chemnitzer Stadtteil Kaßberg. Der Balkon von Chemnitz. Das ist ein opulenter Bildband mit Fotos von Dirk Hanus und Texten von Matthias Zwarg und mir.

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School is out?

Die gute Nachricht zuerst: Ein Namenswechsel der Hochschule für Grafik und Buchkunst wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Und auch die angewandten Bereiche wie Typografie, Buchgestaltung oder Illustration kommen im Programm der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag der Schule, verteilt über ein ganzes Jahr, viel intensiver vor, als es Ausstellungen der letzten Zeit vermuten ließen, wo es nach einem gezielten Exit für diese Sparten aussah.

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Minuswachstum in Leipzig!

Nach Paris, Barcelona und Venedig/Montreal wird vom 2. bis 6. September 2014 die vierte Konferenz mit dem etwas umständlichen Namen Fourth International Conference on Degrowth for Ecological Sustainability and Social Equity in Leipzig ausgerichtet. Schönes Ding!

Dass der Fetisch des Wachstums und das damit zusammenhängende Totschlagargument, Arbeitsplätze zu schaffen/erhalten, ein existenzielles Problem der Gegenwart ist, habe ich schon in verschiedenen Artikeln ( z. B. hier und hier) behandelt. Ich freue mich darum auf dieses Ereignis in Leipzig.

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Keine Sehnsucht mehr

Schön ist das nicht. Zersplitterte Fenster, kaputte Türen, herausgerissene Installationen, dazwischen Dreck aller Art. Selbst von einem morbiden Charme zu sprechen, verbietet sich bei vielen Bildern Sebastian Nebes. Doch daneben wuchert deutscher Mischwald, türmen sich Haufen nordischer Findlinge. Die Himmelsfragmente zwischen den Wipfeln glimmen in zarten Pastelltönen. Das ist Romantik!

nebe Weiterlesen

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Legenden eines Schulmeisters

Ob Claus Baumann den „Mythos der Leipziger Schule“, wie es im Untertitel seines Buches heißt, verstärken oder demontieren will, ist zunächst offen. Der Titel Es war einmal … hingegen suggeriert eine Märchenstunde, zwar moralisch aufgeladen, doch ohne Nachprüfbarkeit im Detail. Weiterlesen

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Der Ton macht die Musik, nicht die Kunst

Kuczynska_1982

MARIA TERESA KUCZYŃSKA
Büste
Sopot (Polen), wohl 1982
Porzellan, aus Platten geschnitten, um gebauten Kern montiert, verformt, matte Bronzelüster
H 22,5 cm, B 21 cm, T 13,5 cm
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig,
Schenkung aus der Sammlung H. und H. Koch, 2013
Inv.Nr. 2012.177
Foto: Christoph Sandig

Müllerjoopramos-Mist im Bilderbunker, Keramik im Grassi. Obwohl ich zum Pressetermin am Donnerstag die Ausstellung Gefäß Skulptur 2 nur im Schnelldurchlauf ansehen konnte, in der Eile dann im LVZ-Artikel dummerweise Bambi statt Bampi schrieb, gefällt mir die Schau. Noch ein Fehler, bzw. eine Unterlassung: Beim Relaunch meines Blogs habe ich nicht bemerkt, dass ich bei den statischen Seiten auch bei jeder Unterseite die Möglichkeit des Kommentierens abschalten muss. So ist nun schon zum zweiten Mal ein Kommentar da gelandet, wo er eigentlich nichts zu suchen hat. Weiterlesen

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In der Todeszone

„Anfertigung individueller Wünsche“ steht an der Wand einer Schmiedewerkstatt. Nett gemeint, doch meine aktuellen Wünsche an diesem düsteren Spätnachmittag im November lassen sich nicht aus Eisen hämmern. Sie sind zu ätherisch. Vor zwei Stunden bin ich im Gewerbegebiet Dölzig abgesetzt worden, ohne spezielle Aufgabe, ohne motorisiertes Fahrzeug. Hinter der dröhnenden A 9 sehe ich die Schilder von Höffner und Ikea, in diesem Moment haben sie tatsächlich verlockenden Glanz. Nova Eventis heißt die Mall, neue Erlebniswelt. Doch die Autobahn entlang der B 181 zu Fuß zu überqueren, erweist sich als unmöglich. Es ist in diesem Teil Deutschlands nicht vorgesehen, dass sich irgend ein Trottel ohne Auto ins wenige hundert Meter entfernte Nachbardorf begibt. Die Grenze zwischen Sachsen und dem Land der Frühaufsteher ist uneinnehmbar. Für die Infanterie. Weiterlesen

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Nachrichten von den Rändern

Wenn der Postmann einmal klingelt, kann er ein gar nicht bestellten Päckchen in der Hand halten. So vor reichlich drei Wochen. Drin war die Nr. 15 des poet, jener Literaturzeitschrift, die wie ein Buch aussieht und im Poetenladen erscheint, der seinen Sitz an der Blumenstraße im Leipziger Norden hat, leider nicht am benachbarten Poetenweg. Weiterlesen

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Bitte etwas weniger Open

do

In der Straßenbahn 16 Richtung Messe haben wir uns etwas gewundert, wie viele ältere Leute (also: noch älter als ich) mitfahren, dann aber gesehen, dass auch noch „Die 66“ stattfand. Obwohl das als Ü50-Messe ausgeschrieben ist, wir also zur Zielgruppe gehören, sind wir doch lieber zur Designers Open gegangen. Weiterlesen

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Wider den Töpfchenzwang

So einfach kann es manchmal sein, sich dem Regime zu widersetzen. Nicht aufs Töpfen gehen und beim verordneten Mittagsschlaf zwar die Augen schließen, aber wach bleiben. In der ersten Geschichte seines Buches, „Mein Widerstand“ überschrieben, macht sich Michael Bittner sowohl über die Stilisierung der Aufmüpfigkeit als auch die nostalgische Verklärung der DDR lustig. Weiterlesen

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