Als vermutlich einziger hauptberuflicher Schriftsteller von Chemnitz hat es Hans Brinkmann eigentlich nicht schwer, der Beste der Stadt zu sein. Leicht macht er es sich trotzdem nicht, arbeitet intensiv an den Texten. Leicht macht es ihm auch diese Stadt nicht. Schon im zweiten Gedicht des neuen Buches Despotie geht er auf einige (nicht die einzigen) Probleme ein: Ist hier noch ein Bewohner nicht im Ruhestand? Was für die ganze Kommune mit immer noch rund 440.000 Menschen gelten könnte, bezieht sich aber nur auf den Plattenbau am Rande von City und Kaßberg mit der China-Küche im Erdgeschoss (Es stinkt herauf zum zehnten Stock, pikant, pikant.).Larmoyanz ist allerdings nicht Brinkmanns Grundton. Häufiger greift er an und ist dabei nicht zimperlich: Wörter wie Finger im Schlund sind´s. Erbrich dich! Weiterlesen
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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