Kopf weg

Aus der soeben begonnenen Serie Ungewöhnliche Schilder:

Gesehen in Tivoli, Italien.

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Haarfestiger

Benötigen die Haarschneiderinnen und -verlängererinnen dieses Dienstleisters das Bier, um sich Mut anzutrinken oder die Kunden als Trost hinterher?

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Aus meinem Tagebuch der Moderne VI

Il Gesú. Kathedrale der Jesuiten. Die Figuren an der Decke scheinen auf uns zu stürzen. Bei den beiden nahe des Eingangs können Podologen den Zustand der Fußsohlen analysieren. Bombastische Propaganda der Gegenreformation, die Ignatio auffahren ließ. Wie trocken kommt dagegen das Überzeugungsmantra der nördlichen Reformisten. Doch im Effekt war es wirksamer. Nach dem grandiosen Aufbruch Italiens in die Renaissance ging der Prozess der Moderne im Norden weiter, geordneter. Ethos der Arbeit und der Zurückhaltung. Im sonnigen Süden wird sogar die Drohung ewiger Verdammnis dieser Ketzer im Fegefeuer zu einem überschäumenden Ausdruck prallen Lebens.

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Material für Römische Elegien

Schon der Titel klingt elegant: Gewitter im Garten der Villa d’Este. Regentropfen auf blaue Schwertlilien und gelbe Tulpen. Doch die Fahrt nach Tivoli führte über düstere Gänge der Metro-Stationen, Züge in denen es nach Pisse roch und Vororte, trist wie überall, noch etwas verdichteter als sonst.

Auch ein Gedicht Gelächter in den Thermen wäre nicht schlecht. In Caracallas großzügiger Badeanstalt, die heute einem Gebirge gleicht, das Mosaiken mit Delphinen wie Fossilien preisgibt, lärmen Chroicocephali ridibundus scharenweise. Rückwegs zum Hotel sehen wir in dieser Stadt, in der man heute vergeblich Freibäder sucht, erneut den Obdachlosen auf der Via Nazionale mit seinem McDonalds-Cap und der Adidas-Umhängetasche.

Feiertag auf dem Pincio. Wie nett. Den 25. April nutzen viele Römer, auf einem der sieben historischen Hügel zu spazieren. Im Stadtplan sieht er völlig grün aus. Doch Autostraßen zerschneiden das spärliche Gehölz, in dem sich Massen drängeln. Die Villa Borghese muss da irgendwo sein. Nach dem vergeblichen Bemühen, eine vierspurige Trasse zu queren und Umherirren in einem Tunnel geben wir auf, sie zu finden.

So schön ist diese Metropole, so gesättigt von Geschichte. Und so trist und ärmlich. Manchmal. Elegisch.

Des Kaisers Badestube.

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Auch zurück führen viele Wege

Wir sind zurück aus der ewigen Stadt. Damit meine ich nicht Taucha, wo wir gestern schnell noch zu einer vorgezogenen Walpurgisnachtfete waren, sondern eben Rom. Eine Woche Lauftraining mit Geschichtsexkursen. Das übliche Touri-Programm mit Ausnahme der Vatikanischen Museen abgehakt, aber auch daneben viel gesehen, zusammen mit hunderttausenden anderen Besuchern.

Als wir dann in Berlin Hauptbahnhof ankamen, mit Blick auf Kanzlerinnenamt und Reichstagskuppel, dazwischen sehr viel Raum, merkten wir erst so richtig, welche Dichte Rom hat. Nicht nur baulich, sondern auch sensuell. Das pulsiert jetzt noch, drei Tage danach, in den Nerven.

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Und tschüss

Nach harten Wochen multipler Berufstätigkeit gönnen wir uns ein Pause für eine Woche. Endlich ausspannen. Ostern in Rom! Ich freu mich auf die Ruhe und Einsamkeit.

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Nummer zwei

Der Erfüllung meiner wahnwitzigen Neujahrsvornehmungen bin ich wieder ein winziges Stück näher gekommen. Gestern traf das Päckchen mit meinen Autorenexemplaren von Görlitz an einem Tag, erschienen im Lehmstedt Verlag, ein. Das zweite Buch in diesem Jahr. Nun muss ich nur noch abnehmen. Und Ukulele lernen, und Maschinetippen und …

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Schweisstreibend

Da wird das gründliche Korrekturlesen in den Zeitungsredaktionen unerlässlich. Sonst geht´s in die Hose.

(Quelle: Leipziger Volkszeitung, 18. April 2011)

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Aus meinem Tagebuch der Moderne V

Fast schon dachte ich, das vor anderthalb Jahren Gesuchte mit dem Dokupedia-Artikel von Christof Dipper doch noch gefunden zu haben – ein handliche Übersicht über die Deutungsweisen des Begriffs Moderne. Dass Dipper dabei von vornherein wertend vorgeht, ist kein Nachteil. Im Endeffekt, nach etlicher anderer Lektüre, kann ich mich mit seiner Auslegung aber gar nicht anfreunden. Weiterlesen

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Ramsauer räumt auf

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt berichtet über die Initiative von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), das Deutsche zu reinigen. Sicherlich gäbe es da in Bayern genug zu tun, doch der Minister fängt im eigenen Resort an. Entgleisungen wie „Service Point“ sind dort ja auch tatsächlich lohnende Ziele. Doch Ramsauer macht keine halben Sachen und legt eine umfangreiche Liste einzudeutschender Begriffe vor, die nicht unbedingt mit Traffic & Transportation zu tun haben. So wird aus dem Flipchart eine Schreibblocktafel, aus der Mail wird die Elektropost und aus Good Governance wird verantwortungsbewusste Regierungsführung. Gerade die letzte Floskel sollte er ernst nehmen. Sonst geht es ihm wie Westerwave.

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