Offline macht krank

Aus der Angst des Torwarts vor dem Elfmeter ist ja nun eine richtige Volkskrankheit geworden, ansteckender als die Schweinegrippe. Ein depressivoider Faktor wird bei dem Hype aber vernachlässigt. Ich konnte gestern selbst erleben, wie krank machend es ist, wenn der Internetzugang aus unerklärlichen Gründen für mehr als einen Tag ausfällt. Wie Laokoon von den Schlangen drohte ich von diversen Netzwerkkabeln erwürgt zu werden. Doch alle Reparaturversuche scheiterten. Ich hatte mir schon Zugverbindungen rausgesucht, vor die ich mich stürzen könnte. Per Telefon natürlich, die Online-Auskunft ging ja nicht. Bis dann ebenso unerklärlich am späten Abend der Zugang zum global village wieder weit offen stand. Ich habe wieder eine Heimat. Es geht mir gut. Bis zum nächsten Mal.

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Arm dran

Eigentlich haben die Studenten ja meine volle Sympathie, die heute demonstrierend durch Leipzig gezogen sind. Aber ein Slogan ist für mich bedenklich: Reiche Eltern für alle! Wenn das unsere Tochter hört, wählt sie uns ab.

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Freudige Ontologie

In letzter Zeit ist häufig mal was von Fremdschämen zu lesen. Offensichtlich gibt es aber auch Fremdfreuen. Im Eingang des Hauses, das mein Bruder bewohnt, hängt ein Mitteilungsblatt der Hausverwaltung mit der netten Aussage: Wir freuen uns für Sie, da zu sein! So einfach kann man mittels kreativer Kommasetzung eine betont positive Seinsphilosophie begründen.

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Wortscharmützel reloaded

Nach einem Jahr Abstinenz war ich wieder mal bei Chemnitzer Slam, dem ersten nach der Sommerpause. Der scheint sich nun auch in der Literaturwüste etabliert zu haben, auch wenn die Freie Presse in einem Interview mit der Dame mit Hut noch lang und breit zu erklären versuchte, was das denn eigentlich ist. Der Saal im Weltecho war jedenfalls gut gefüllt. Im Endeffekt war es der große Tag weiblich-emotionaler Lyrik, der Sieg von Clara Nielsen aus Bamberg also ganz folgerichtig. Schön war aber auch die Musik von Nellis Elefant aus Dresden.

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Zu spät dissertiert

Alle, die damit zu tun haben, schimpfen über das heutige Universitätssystem und seine Verschulung. Wenn ich aber manche zeitgenössischen Dissertationsthemen sehe, kann ich nur neidisch werden. Das war zu meiner Zeit leider nicht möglich. Gestern bin ich auf Jochen Bonz´ Diss Subjekte des Tracks. Ethnografie einer anderen/postmodernen Subkultur gestoßen. Heute nun auf Das Lachen von Frauen im Gespräch über Shopping und Sexualität von Barbara Merziger. Aber sicherlich können über solch ein Thema wirklich nur Frauen referieren.

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Neuland unterm Pflug

Es gibt sie tatsächlich, die Unentwegten, die sich jeden Abend vorm Einschlafen Blochs „Prinzip Hoffnung“ unter das Kopfkissen legen und dann von der Literaturstadt Chemnitz träumen. Aus der tiefenpsychologischen Analyse solch eines Traumes heraus ist dann die Internetseite „Stadt hinter dem Horizont“ entstanden.

In eben jene Stadt werde ich mich am kommenden Freitag begeben und seit sehr langer Zeit dort wieder mal an einem Poetry Slam teilhaben.

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Schönes Ende

Manche Völker haben es besser. Fanale di coda treno klingt doch viel schöner als Schlusslicht. Oder?

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Blut geleckt

Als Musikjournalist, vornehmlich bei Spex, war mir der Name Dietrich Diederichsen schon bekannt. Durch einen Kommentar im eigenen Blog wurde ich auf ihn als Theoretiker aufmerksam und las nun sein bisher vorletztes Buch mit dem so gar nicht nach Kulturdiskurs klingenden Titel Eigenblutdoping. Im Untertitel heißt es dann allerdings Selbstverwertung, Künstlerromantik, Partizipation. Weiterlesen

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Unerwartetes Treffen

Es ist doch nett, wenn ganz überraschend zwei Handlungsstränge sich treffen. Seit Wochen bin ich ja auf der Suche nach „positiven Gedichten“. Andererseits reibe ich mich immer wieder an den (mangelnden) Entwicklungsmöglichkeiten von Chemnitz. Nun hat jemand beide Faktoren in einem wunderschönen Chemnitzsong zusammengefasst, den man im Netz nachhören kann.

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Suchmaschinenergebnis des Tages

Sie interessieren sich für berlin, kommunismus, palaestina, deutschland, koks oder hochkultur? Dann sind sie bei Mister-Wong genau richtig.


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