Gescheitertes Casting

Die Linkspartei will Peter Sodann als Bundespräsidenten kanditieren lassen. Nun ist das zwar ein Posten, bei dem niemand großen Schaden anrichten kann. Dennoch ist die Personalwahl ein schlechter Witz. Ich durfte den Tatort-Kommissar live erleben. Für die Chemnitzer Lese-Insel hatte ich ihn eingeladen. Nicht weil er ein großer Autor ist, aber weil er vielleicht etwas älteres Publikum anzieht (junges gibt es ja kaum in Chemnitz). Aber auch die Alten blieben lieber zu Hause. Und Sodann erwies sich als seniler Flegel. Die Chefin des „Kraftwerk“, wo die Veranstaltung stattfand, war nahe dran, ihm Hausverbot zu erteilen. Dann erzählte er uralte Witze, las fremde Texte ohne Quellenangabe und laberte ein bisschen über seine Karl-Marx-Städter Zeit. Alle anderen Auftretenden der Lese-Insel, darunter auch ganz junger Nachwuchs, waren besser als dieser Schwätzer. Wenn die Linkspartei wirklich keine anderen Kandidaten findet, sollen sie doch lieber ganz auf das Spielchen verzichten. Da ist mir dann ein ernst zu nehmender CDU-Mensch noch lieber als diese linke Fehlbesetzung.

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Sympathy for the banker

Bei dem gegenwärtigen Gejammer um die notleidenden Banken scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich soziale Hilforganisationen für diese Branche bilden. Von mir kriegen sie nichts! Doch eine Ausnahme gibt es. Gestern abend wehklagte nämlich Dieter Bohlen im Fernsehn, dass er in den neunziger Jahren schon einmal alle Einnahmen aus „Your my heart, you my soul“ und „Cherry, cherry lady“ wegen eines Bankdesasters verloren habe. Den dafür verantwortlichen Bankern gehört meine tief empfundene Sympathie.

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Beim Zebra

Am Freitag waren wir in Berlin und haben zum ersten Mal ein kleines bisschen beim Zebra Award, also dem Festival für Poetry Films, reingesehen. Zuerst ein Programmteil, der als historischer Rückblick zur Entwicklung des Genres angekündigt war. Das war die reinste Enttäuschung – vier willkürlich ausgewählt erscheinende Filme, zwei aus den 1920ern, einer von 1974 (Peter Waibel) und ein längerer aus den 1970er Jahren. Das war eine Zusammenstellung von Gedichten rund um die Großstadt, mit hektischen Bildschnitten und Kameraschwenken unterlegt. Wollte man die Lyrik wahrnehmen, half nur das Schließen der Augen.

Abends dann der erste Wettbewerbsblock mit 16 Filmen. Das entschädigte. Die Beiträge waren sehr unterschiedlich, doch gerade deshalb hoben sie sich gegenseitig hervor. Etwas neben der Rolle waren nur die beiden Kommentatoren mit ihrem nicht sonderlich ausgefeiltem Englisch. Generell erschien es so, dass dieses Festival immer noch vor allem von Fachpublikum besucht wird. Ein Grund mag die Konzentration auf die englische Sprache sein. Fremdspracheige Beiträge sind nur so untertitelt. So wird es der Poetry Film aber in der nächsten Zeit immer noch schwer haben, größere Imteressentenkreise anzuziehen. Das wäre schade.

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Theater um´s Theater

Die Ratlosigkeit ist groß, wie es denn mit den Chemnitzer Bühnen weitergehen soll. Nach Rückkehr zum Flächentarifvertrag werden für das kommende Jahr fast vier Millionen Euro mehr an Fördermitteln benötigt, oder Entlassungen stehen an. So groß wie die Probleme ist aber offensichtlich auch das Interesse am Theater, wie die Diskussionsveranstaltung am gestrigen Abend im überfüllten „Weltecho“ zeigte. Weiterlesen

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Last night in Ilses Erika

Gestern abend war der erste Leipziger Slam nach der Sommerpause im Ilses Erika, das auch noch den 10. Geburtstag feierte. Die Besucherzahlen lagen allerdings deutlich unter dem Gewohnten. Und da Wehwalt Koslowski und Frank Klötgen außer Konkurrenz antraten, waren es letztlich auch nur fünf Aktive. Da unter die letzten drei zu kommen, ist eigentlich nicht so schwer. Weil aber meine Sommergedichte, die ich gelesen habe, nicht so ganz den typischen Slam-Erwartungen entsprechen, freue ich mich trotzdem darüber. Finale also mit Julius Fischer (welche Überraschung!), mit Andre Herrmann (gleichfalls völlig unerwartet) und mir. Da das Publikum dann bei der Applausabstimmung bei allen dreien gleichermaßen lau klatschte, erklärte MC Matze kurzerhand alle drei zum Sieger. Ein souveräner Sieg war das also nicht gerade, trotzdem bin ich zufrieden, erstmals mit zu den Sektflaschenempfängern gehört zu haben.

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Endlich geschafft

Im zweiten Versuch hat es nun geklappt, WordPress zu  installieren. Ein halber Tag unangenehmer Beschäftigung mit Softwäre, Passwörtern, Datenbanken … Nun klappt es hoffentlich. Die bisherige Seite wollte ich schon seit langem auf Content Management umstellen. Letzter Anstoß dazu war nun, dass die Seite offfensichtlich gehackt und verseucht wurde. Darum der Neuanfang. Noch sieht es hier sehr leer aus. Das ändert sich in der nächsten Zeit schrittweise.

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