Der blaue Obernarzisst Felix Menzel hat in seinem Online-Journal vor paar Wochen die Serie Aus dem Tal der Ahnungslosen begonnen, um plumpe Sprüche aus dem Abreißkalender der Reaktionären zu verbreiten und sich bei diesem Anlass über seine politischen Gegner zu mokieren. Langsam scheint ihm der Stoff auszugehen. In der bislang letzten Folge schreibt er über die Die dümmsten Linken der Welt. Auf Platz 3 stehen dabei Anhänger von Öko-Sex gemäß eines Artikels der Huffington Post. Nun ja, intelligent erscheint das nicht. Aber was hat so eine esoterische Marotte mit Linken zu tun? Obwohl Menzels Kumpan Kubitschek nur Möhren von Beeten verspeist, auf die er selbst gekackt hat, ist wohl für Menzel das Stichwort Öko automatisch mit links verknüpft.
Beim Erstplatzierten Andreas Speit muss ich Menzel ausnahmsweise recht geben. Dass Andreas Speit das Buch Finis Germaniae in die Bestsellerlisten lanciert hat, ist wirklich bescheuert. Aber auch hier die Frage: Inwiefern ist Speit ein Linker? Das passt ausschließlich zur Logik der Rechtsradikalen, dass alle nicht zu ihnen Gehörenden inklusive CDU/CSU und FDP eben Linke sind.
Schwieriger wird es beim zweiten Platz. Er geht an die Freunde des bedingungslosen Grundeinkommens, z.B. an die Linken-Vorsitzende Katja Kipping, die den „Zwang zur Arbeit“ auf Twitter anprangert. Dass das BGE auch von Leuten befürwortet wird, die keinesfalls im Verdacht stehen, links zu sein (außer in oben genannter Definition der Rechtsradikalen), hat Menzel wohl noch nicht gemerkt. Pikant ist aber, dass er sich selbst als Wachstumskritiker definiert. Dass eben jener Zwang zur Arbeit genau ein Grundpfeiler der idiotischen Überproduktion infolge des Wachstumsfetisches ist, kann er nicht realisieren. Darin zeigt sich wieder einmal, dass Kapitalismuskritik trotz mancher Floskeln nicht Sache der Rechten ist, da sie Kapitalismus auf die Entgleisungen der Finanzmärkte reduzieren, ohne das eigentliche Wesen dieser Wirtschaftsform zu begreifen.
Deswegen würde ich nun Felix Menzel nicht gleich zu den dümmsten Rechten der Welt zählen. Abgesehen von den Tausenden Dumpfbacken, die Pegida und AfD hinterherlaufen, gibt es auch in seinem eigentlichen Stall, den sich elitär wähnenden sogenannten Neuen Rechten, etliche Leute, denen ganz offensichtlich weit mehr an Intellekt mangelt. Einer davon ist Jürgen Elsässer. Früher dachte ich mal, dass es bei Compact so sei wie bei der Bild-Zeitung: Die Leser sind zwar Primitivlinge, die Macher aber zynische Intellektuelle, denen die Verarschung Spaß bereitet. Im Fall Elsässer ist das wohl anders. Er ist selbst geistig unterbelichtet. Sein vertiefter Antiamerikanismus war es wohl einst, der ihn von Linksaußen ohne Umwege nach Rechtsaußen getrieben hat. Seine Äußerungen zu Trump und Amerika der letzten Wochen aber strotzen nur so vor ungewollter Ironie. Hat er sich zunächst über den Wahlerfolg des rechten Vollpfostens gefreut, kam mit dem Raketenangriff auf Syrien der Sündenfall. Nur kurz danach schrieb er einen offenen Brief an Kamerad Trump, bot ihm wieder die unverbrüchliche Freundschaft an. Tage später verkündet er den Widerstand gegen den US-Imperialismus (Trump hat wohl abgelehnt, mit ihm in die Kiste zu hüpfen). Nach der jüngsten Wahlschlappe der Demokraten freut er sich erneut für seinen transatlantischen Mitstreiter im (Un-)geiste. Stupid! Weiterlesen →