Poesie des Volkes

Wieder mal nett wars gestern abend zum Livelyrix-Slam in der Dresdner Neustadt. Die Scheune war wie gewöhnlich gut gefüllt und das Teilnehmerfeld durchweg wortgewaltig. Gewonnen hat ganz klar ein Münchner, von dem ich nur noch weiß, dass er Alexander heißt. Aber auch Sulaiman Masomi und Bente Varlemann auf den folgenden Plätzen rockten den Saal.

Trotz alledem habe ich den bemerkenswertesten Satz des Tages nicht beim Slam gehört, sondern schon auf der Hinfahrt im Regionalexpress. Nicht weit von mir saß ein Mädchen, welches vom Leipzig bis Oschatz mit der Freundin telefonierte, zu der sie ohnehin gerade auf dem Weg war, jeden Halt und jeden Blick aus dem Fenster kommentierend. Und plötzlich sagte sie: „Ach du Scheiße, jetzt hab ich das Internet zu Hause vergessen, so ein Mist.“ Aussagen von solcher Klarheit und Poesie zugleich fallen keinem noch so professionellen Slammer ein. So was hört man nur im Regionalexpress.

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2 Antworten auf Poesie des Volkes

  1. G.H. sagt:

    Damit der Irrsinn auch mal ein Ende hat:

    http://www.onlinewahn.de/ende.htm

    GvH

  2. Wirklich ein bemerkenswerter Satz. Der hat Sie hoffentlich entlohnt für die permanente Berieselung durch die Mobilphone-Nutzerin. 😉

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