Schon der Titel klingt elegant: Gewitter im Garten der Villa d’Este. Regentropfen auf blaue Schwertlilien und gelbe Tulpen. Doch die Fahrt nach Tivoli führte über düstere Gänge der Metro-Stationen, Züge in denen es nach Pisse roch und Vororte, trist wie überall, noch etwas verdichteter als sonst.
Auch ein Gedicht Gelächter in den Thermen wäre nicht schlecht. In Caracallas großzügiger Badeanstalt, die heute einem Gebirge gleicht, das Mosaiken mit Delphinen wie Fossilien preisgibt, lärmen Chroicocephali ridibundus scharenweise. Rückwegs zum Hotel sehen wir in dieser Stadt, in der man heute vergeblich Freibäder sucht, erneut den Obdachlosen auf der Via Nazionale mit seinem McDonalds-Cap und der Adidas-Umhängetasche.
Feiertag auf dem Pincio. Wie nett. Den 25. April nutzen viele Römer, auf einem der sieben historischen Hügel zu spazieren. Im Stadtplan sieht er völlig grün aus. Doch Autostraßen zerschneiden das spärliche Gehölz, in dem sich Massen drängeln. Die Villa Borghese muss da irgendwo sein. Nach dem vergeblichen Bemühen, eine vierspurige Trasse zu queren und Umherirren in einem Tunnel geben wir auf, sie zu finden.
So schön ist diese Metropole, so gesättigt von Geschichte. Und so trist und ärmlich. Manchmal. Elegisch.