Auch so eine schönes neues Modewort: Umwegrentabilität. Will meinen: Ich fahre nach Chemnitz, um mir das Frühlingsfest der Volksmusik in der Stadthalle anzusehen, kaufe mir zuvor aber noch einen Döner mit viel Knobisoße, damit auch die um mich herum sitzenden Rentner was davon haben. So profitieren viele von einem Kulturgenuss.
Gestern nun waren wir wegen bestimmter Membranen (erkläre ich vielleicht später mal) in Dessau. In der Bauhausstraße hat auch jemand die Umwegrentabilität begriffen. „Bastelbär“ steht an dem Haus wenige Schritte vor dem Gropius-Bau. Wenn sich der Kulturtourist also zuerst in der legendären Institution über den Grundkurs von Josef Albers informiert hat, geht er vor der Rückreise ganz inspiriert zum Bastelbär (Ich dachte bisher, die feinmotorischen Qualitäten von Bären seien eher bescheiden) und kauft noch eine Tüte Moosgummi, Glasperlen und Bastschnüre, um dann zu Hause selbst richtig loslegen zu können. So haben alle was davon.